Esskastanienhain Miltitz

Wahrscheinlich hat der Weinbau die Esskastanie nach Sachsen gebracht.  Aus dem gegen Verrottung resistenten Kastanienholz wurden Rebstöcke gefertigt. Viele ehemalige Rittergüter im Meißner Land betrieben in früheren Jahrhunderten eigenen Weinbau, wozu dann auch ein Esskastanienhain gehörte. 

Tafel am Esskastanienhain Miltitz, Foto: E. von Watzdorf, 2019
Tafel am Esskastanienhain Miltitz, Foto: E. von Watzdorf, 2019

Esskastanie für die Ernährung

Bedeutsam war die Esskastanie auch für die Ernährung der Bevölkerung: Die fettarmen und stärkereichen Maronen blieben nach Missernten oft das lebensrettende Nahrungsmittel. Die wohl ältesten Anbausysteme der Menschheit dürften Waldgärten gewesen sein, wozu auch die Esskastanie gehörte. Nicht nur im Rahmen neuer klimaverträglicher Waldgartenkonzepte sondern auch als Weizenalternative könnte die Esskastanie bald eine Renaissance erleben: Neben köstlicher Nascherei in der kalten Jahreszeit, lassen sich die Früchte in getrockneter Form mahlen. Brot und Gebäck aus Esskastanienmehl sind glutenfrei und damit für Allergiker geeignet.