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"Wir haben uns nicht versteckt" - Engagement für Natur und Umwelt in der DDR

Veröffentlichung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

In der Rückschau scheint die Umweltgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) manchmal auf die Bilder einer ökologischen Katastrophe zusammenzuschrumpfen: Vergiftete Seen, verschmutzte Flüsse, industrielle Agrarflächen und marode Industrieanlagen sind in bleibender Erinnerung. Dabei wurde in der DDR schon relativ früh ein neues Naturschutzgesetz (1954) erlassen, 1968 der Gedanke des Natur- und Umweltschutzes in die Verfassung eingeschrieben und 1970 ein durchaus modernes Landeskulturgesetz verfasst – zu einem Zeitpunkt, als die Umweltpolitik auch international an Bedeutung gewann. Mit dem bereits 1972 eingerichteten Umweltministerium und ihrer ambitionierten Umweltgesetzgebung eröffnete sich für die DDR-Staatsführung die Chance, sich nach außen hin zu profilieren. Der Schutz von Natur und Umwelt schien sich zu einem Konsensthema zu entwickeln. Doch die Realität hielt den hehren Ansprüchen des Staates nicht stand.

Die hier vorliegende Sammlung von Ereignissen, Bildern und Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wirft Schlaglichter auf einige der vielen Ideen und Initiativen, die in der DDR entstanden, um Natur und Umwelt zu schützen und zu erhalten. Sie vermitteln einen Eindruck der Vielgestaltigkeit des Engagements und der Akteurinnen und Akteure. Die Mittel der Wahl konnte genauso unterschiedlich sein wie die Motive. Viele Menschen waren bereit, persönliche Risiken einzugehen. Doch nicht nur Engagement, das gefährlich werden konnte, ist wertvoll und verdient erinnert zu werden. Gemeinsam war allen der Wunsch, Einfluss zu nehmen und aktiv zu werden für Mensch, Natur und Umwelt.

Quelle: BMU, www.bmuv.de